Nabelhernie (Nabelbruch)
Definition
Bei einem Nabelbruch handelt es sich um eine Hernie (Bruch) der vorderen Bauchwand im Bereich des Nabels. Hierbei treten Anteile der Baucheingeweide durch eine Lücke (Bruchpforte) nach außen, so dass sie als Schwellung zu sehen sind. Diese kann schmerzhaft sein. Oft lässt sich der vorgefallene Bruchinhalt (z.B. Darm) gut in den Bauchraum zurückschieben. In seltenen Fällen ist dies nicht möglich. Ob und welche Operation wir Ihnen empfehlen, entscheidet eine klinische Untersuchung in unserer Praxis.
Operative Behandlung
Nur eine chirurgische Behandlung durch Verschluss der Bruchlücke kann bei Nabelbrüchen eine Heilung herbeiführen. Eine erfolgreiche konservative Behandlung, etwa durch Bauchmuskeltraining, ist nicht möglich. Bei sehr übergewichtigen Patienten erweist sich allerdings eine Gewichtsreduktion als sinnvoll.
Je nach Beschaffenheit der Bauchwand und Größe des Bruches wird die Lücke direkt mit einer Naht verschlossen, in anderen Fällen ist die Verstärkung mit einem Kunststoffnetz notwendig. Oft können wir Ihnen schon bei der Erstuntersuchung sagen, ob ein Kunststoffnetz notwendig ist oder nicht. Von außen ist das Netz nach der Operation nicht sichtbar. Es wird im Bereich der Bruchlücke eingelegt und festgenäht.
Im Normalfall dauert die Operation zwischen 15 und 45 Minuten und wird in unserer Klinik meistens in Vollnarkose durchgeführt. Grundsätzlich ist aber auch ein lokales oder regionales Narkoseverfahren möglich. Einzelheiten hierzu wird der Narkosearzt vor der Operation mit Ihnen besprechen. Bei Nabelhernien mit großen Wundflächen kann ein kleiner Schlauch (Redon-Drainage) eingelegt werden. Er leitet überschüssiges Wundsekret ab und wird in der Regel am ersten Tag nach der Operation entfernt.
Weitere Einzelheiten zur eigentlichen Operation entnehmen Sie bitte dem Aufklärungsbogen, der Ihnen im Rahmen der Erstuntersuchung ausgehändigt wird. Die Operation erfolgt meist über einen kosmetisch vorteilhaften bogenförmigen Hautschnitt oberhalb des Nabels.
Ablauf
In der Regel erfolgt die Operation ambulant, d.h. sie kommen am Morgen nüchtern (kein Frühstück, keine Getränke) zur Operation in die Klinik am Rathenauplatz, 4.OG. Etwa zwei Stunden nach der Operation können Sie von einer erwachsenen Person abgeholt werden. Die Nachsorge mit Wundkontrolle und Entfernung des Hautfadens erfolgt normalerweise durch den Hausarzt. Bei Entlassung bekommen Sie einen Arztbrief mit allen notwendigen Informationen für den Hausarzt ausgehändigt. Im Notfall stehen wir aber für Sie jederzeit zur Verfügung, eine Notfalltelefonnummer erhalten Sie bei Entlassung.
Nachbehandlung
Am ersten oder zweiten Tag nach der Operation erfolgt üblicherweise eine Wundkontrolle mit Wechsel des Verbands, auch eine eventuell eingelegte Drainage wird dann entfernt. Am dritten Tag nach der Operation dürfen Sie duschen. Danach sollte ein neuer, trockener Verband aufgelegt werden. Die Hautnaht wird zwischen dem siebten und zehnten Tag nach der Operation entfernt. Normale körperliche Belastung wie Gehen, Treppensteigen usw. ist schon nach Entlassung wieder möglich. Auf Sport mit starker Beanspruchung der Bauchmuskulatur sollte man 4 Wochen verzichten. Eine Thrombosevorbeugung durch Medikamente („Thrombosespritze“) nach der Operation ist routinemäßig nicht vorgesehen. Die Dauer der Krankmeldung ist unter anderem berufsabhängig und wird individuell festgelegt.
Wir führen diese Operation in unserer Klinik mehrfach täglich durch.